Amber

war unser schwarzer Ruhepol.

Wir behielten sie 1998 aus dem Wurf von Barnie und Sirah. Amber ist nicht einfach zu beschreiben, außer jemand kann sich etwas unter einer gut gelaunten Dampfwalze vorstellen. Mit ihrem rüdenhaften Äußerem und ihrer recht sonoren „Stimme“ hat sie uns Haus und Hof von ungebetenen Gästen frei gehalten.

Den jüngeren Briarddamen war sie eine souveräne Tante. Amber hatte eine Vorliebe für die Clickerarbeit und obwohl man es sich bei ihrem Körperbau nicht vorstellen kann, hat sie sogar zeitweise im Dogdancing mitgearbeitet. Frei nach dem Motto: „Für ein Click und Lecker, drehe ich mich sogar im Kreis wie eine Elfe“. Überhaupt war fressen ihre Leidenschaft. Kaum jemand, der es nicht schon gesehen hat, kann sich vorstellen, was diese alte Dame veranstaltetete, sobald sie in dem Glauben war dass es Zeit wäre, den Napf zu füllen. Kein Windhund hätte eine Chance gehabt, schneller in Richtung Napf zu spurten als sie. Eine Quälerei von uns, dass sie sich genau wie alle anderen schön brav gedulden musste, bis wir in Ruhe alles zubereitet hatten, da alle Hunde erst auf Kommando an ihre Näpfe dürfen.

Nicht, dass man jetzt meint, sie wäre ein aufgedrehtes Huhn gewesen. Nein, im Gegenteil. Schlafen war ihre zweite Leidenschaft. Oh, und schmusen, fast bis zur Belästigung, wobei es nicht immer einfach war, ihr zu erklären, dass sie kein Yorkie ist. Es schnürte einem kurzfristig die Luft ab, wenn unsere „Dicke“ sich auf uns schmiss und mit absoluter Präzision ihren Ellenbogen in unseren Magen prellte. Aber wir liebten sie. Trotz der früh prognostizierten Niereninsuffizienz konnten wir sie noch 3,5 Jahre genießen. Und kein bisschen leidend. Erst eine Woche vor ihrem Ableben am 21.April 2009 zeigte sie plötzlich merklich Schwäche. Dann ging alles sehr schnell. Sie wurden über elf Jahre. Ich bin unserer Tierärztin sehr dankbar, dass sie sich so viel Zeit genommen hat, um unsere Dicke bei uns zu Hause in Ruhe einschlafen zu lassen. Dies hat sich unsere Amber verdient.  Ich hoffe, ich sehe immer den richtigen Zeitpunkt, um unsere Hunde "gehen" zu lassen, so dass sie nicht leiden müssen. Aber meistens zeigen sie es mir. Es ist "etwas" in ihren Augen, an ihrer Haltung. Auch wenn wir es oft nicht sehen möchten...

Irene