Barnie

lebte von 1991-2002 bei uns. Mit acht Wochen kam der kleine Prachtkerl in unsere Familie. Unser alter Bobtail empfing ihn nach anfänglichem Zögern mit Wohlwollen. Er lebte noch mal so richtig auf und spielte mit dem jungen Barnie trotz seines hohen Alters. An Barnies erstem Geburtstag verstarb leider der alte Rüde.

Ich musste sehr viel über Briards lernen. Machte viele Fehler, die ich aber mit Geduld und Konsequenz wieder revidieren konnte. Obwohl ich manchmal nicht wusste, ob er nicht eigentlich derjenige ist, der mehr Geduld mit mir hatte. Er entwickelte sich zu einem wunderschönen, ruhigen souveränen Rüden.

Nie hatte ich daran gedacht, auf Ausstellungen zu gehen. Barnies Züchter haben mich aber doch überreden können. Tja, und dann wurde eine Ausstellungskarriere daraus. Er bekam die Zuchtzulassung und hat im Laufe seines Lebens viele kleine Welpen gezeugt. Barnie hat auch mit Bravour die BH-Prüfung und Leistungsprüfungen abgelegt. Zudem habe ich versucht mit ihm Agility zu machen. Allerdings bevorzugte er im Sommer lieber ein schattiges Plätzchen. Sprünge, A-Wand und Tunnel waren toll, aber über eine Wippe zu balancieren: Nein, danke…dies war nicht sein Metier. Er hatte andere Vorzüge.

Barnie war der Aufpasser meines heranwachsenden Sohnes. Auch Haus und Hof wurde von ihm bewacht, solange wir nicht anwesend waren. Nicht, dass er jemals seine Zähne benutzt hätte. Seine Erscheinung und sein tiefes Grollen sorgten schon dafür, dass man lieber erst klingeln und abwarten sollte. Ein einziges „es ist ok“ von uns, reichte aus, damit er die Besucher freudig begrüßte.

Er hatte eine bewunderndswerte Geduld mit Kindern. Dies war allerdings nicht immer so gewesen. Daran habe ich während seines ersten Lebensjahres viel arbeiten müssen. Die ständige positive Verknüpfung zu Kindern hatte Erfolg. Ich konnte später mit ihm in Kindergärten und Schulen den Umgang mit Hunden lehren. 32 lärmende Kinder konnten ihm überhaupt nichts mehr anhaben. Diese Eigenschaft behielt er bis ins hohe Alter. Allerdings habe ich dann dafür gesorgt, dass er seine verdiente Ruhe bekam, wenn es ihm zuviel wurde.

Mit 11 ½ Jahren ist er zu Hause in meinen Armen eingeschlafen.

Irene