Sirah
holten wir uns Februar 1995 aus Belgien. Zu dieser Zeit war es gar nicht so einfach eine Hündin aus Belgien zu bekommen, die nicht kupiert war. Wir schafften es den Züchter zu überzeugen, dass unsere kleine schwarze Hündin unkupiert bleibt.
Sirah war der Ferrari unter den Hunden. Sie lernte schnell, sie war ein Balljunkie und im Agility kaum zu bremsen. Und sie war der Hund ohne Leine, denn sie war mein Schatten. Ihr ganzes Leben lang. Das hatte auch Nachteile, denn sie blieb nicht gerne alleine zu Hause, obwohl wir ja auch noch Barnie und später sogar noch Amber hatten. Ich war daran bestimmt nicht unschuldig. Schleppte ich diesen unkomplizierten Hund doch überall mit hin. Heutzutage bin ich in dieser Beziehung schlauer geworden. Unsere Hunde müssen inzwischen sehr schnell lernen alleine zu bleiben, selbst wenn kein anderer Hund zu Hause ist. Eigentlich funktioniert dies ganz einfach, aber wie gesagt: man wächst mit seinen Aufgaben. Niemand ist unfehlbar.
Es ist eigentlich heute unvorstellbar, wohin ich meine Maus überall mit hingenommen habe. Aber sie fiel ja auch nie auf. Lag immer brav zu meinen Füßen. Sie hatte feinfühlige Antennen für meine Stimmung und eine irrsinnige Geduld mit mir.
Sie war auf einigen Ausstellungen und bekam die Zuchtzulassung. Mit dreieinhalb Jahren ließen wir sie von Barnie decken und sie bekam sieben Welpen. Wir beließen es bei diesem einen Wurf, da sie eine Bindegewebsschwäche zeigte und der Wurf auch nicht so optimal war, wie wir uns es erwünscht hatten. Aus diesem Wurf behielten wir Amber.
So voller Power, wie sie ihr ganzes Leben war, so ging sie auch von uns fort. Wir kamen aus einem 14-tägigen Frankreichurlaub, wo sie wie ein Wirbelwind über den Sand und die Dünen galoppiert war und zu Hause angekommen, wollte sie nicht mehr aus dem Auto steigen. Der Tierarzt diagnostizierte schweres Krebsleiden in Lunge, Leber, Milz und Knochen. Ich frage mich bis heute, wie ein Hund solch einen Elan zeigen kann, obwohl er so krank ist. Keine Anzeichen. Verdammt sie war doch erst 9 1/2 Jahre. Eine Woche nach der niederschmetternden Diagnose ließ ich sie in ihrer vertrauten Umgebung in meinem Schoß friedlich einschlafen. Unbeschreiblich was damals in mir vorging.
Irene